Roll-Call via Zoom-Call - Der Kampf ums Weiße Haus geht in die heiße Phase

Es sind noch 70 Tage bis zur US-Wahl am 3. November und die Convention der Demokraten war der Kick-Off in die heiße Wahlkampfphase. Wir waren zu Gast in der Phoenix-Runde um über Joe Biden, die Convention und den US-Wahlkampf zu sprechen:

Vergangene Woche Mittwoch wurde Joe Biden von den Delegierten offiziell als Präsidentschaftskandidat nominiert - via Zoom. Denn anders als in den vergangenen Jahren, sind dieses Jahr keine 3.979 Delegierte, Gäste und Pressevertreter in einem Convention Center zusammenkommen. Stattdessen haben die Delegierten im Roll-Call, zugeschaltet aus allen 50 Bundesstaaten ihre Stimme für Joe Biden abgeben. Corona bedingt hat sich das Democratic National Committee (DNC) dazu entschieden, die Convention größtenteils virtuell abzuhalten, als „Convention across America“ - oder Couch-vention. 

Joe Biden und Kamala Harris - bzw. die Biden/Harris Kampagne - müssen in diesen Tagen versuchen, die Amerikaner*innen von sich- und wichtiger noch, von ihren Inhalten zu überzeugen. Einer neuen Umfrage zufolge, geben 36% der befragten an, für Joe Biden zu stimmen, wohingegen 58% angeben mit ihrer Stimme für Biden lediglich gegen Trump stimmen zu wollen. Die Umfrage zeigt, Biden und Harris haben noch einen weiten Weg vor sich bis zum Wahlabend und bis ins Oval Office. 

Wir geben euch einen Recap auf die Highlights der vergangenen Tage und wie die erste virtuelle Convention in der Geschichte der USA abgelaufen ist.




Night 1: We The People

Unter dem Motto “We The People” wurde die erste Nacht der virtuellen Convention eröffnet. Mit Rednern wie Bernie Sanders, Gov. Andrew Cuomo und dem ehemaligen Gouverneur von Ohio, John Kasich. Der bewegendste Moment kam von Kristin Urquiza, deren Vater an Covid-19 starb. „The coronavirus has made it clear that there are two Americas, the America that Donald Trump lives in and the America that my father died in“.

Highlight des Abends: die Rede der ehemaligen First Lady, Michelle Obama.

Night 2: Leadership Matters

In der zweiten Nacht der Convention wurde Joe Biden offiziell von den 3.979 Delegierten nominiert. Im sogenannten “Roll-Call” gaben die Delegierten ihre Stimmen ab - Zugeschaltet über Zoom aus den jeweiligen Bundesstaaten.

Highlight des Abends: Dr. Jill Biden, Ehefrau von Joe Biden, gab in ihrer Rede einen sehr persönlichen Einblick in das Leben mit Joe Biden.

Night 3: A more perfect Union

Die vorletzte Nacht der “Convention Across America” stand unter dem Eindruck der Nominierung von Kamala Harris als Vizepräsidentschaftskandidatin. Frauenrechte und das Thema Immigration standen im Fokus. Passend dazu, sprachen die Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi, Sen. Elizabeth Warren und Hillary Clinton.

Highlight des Abends: Die mit Spannung erwartete Rede von Barack Obama, der kräftig gegen Donald Trump austeilte.

Night 4: America’s Promise

Schauspielerin Julia Louis-Dreyfus (Veep) moderierte die letzte Nacht des Parteitages. Mike Bloomberg, Sen. Cory Booker und Pete Buttigieg waren Redner in der finalen Nacht. Besonders bewegend: Der 13-jährige Brayden, der wie Joe Biden stottert, hat erzählt wie Joe Biden ihm half dieses Stottern zu bewältigen. Die kommenden Wochen werden darüber entscheiden ob die Wahlkampfstrategie der Biden-Kampagne, auf die Message von “Unity” und “Light vs. Darkness” zu setzen, aufgehen wird.

Highlight des Abends: Die Rede von Joe Biden als offizieller Präsidentschaftskandidat der Demokraten.

May history be able to say that the end of this chapter of American darkness began here tonight as love and hope and light joined in the battle for the soul of the nation.
— Joe Biden

Auch mit dem Nachrichtensender n-tv sprachen wir über den Parteitag und die Nominierung von Joe Biden: