Die «Operation Götterfunken» mobilisiert Millenials zur Europawahl
Die Europawahl geht in die Zielgerade: Am 26. Mai 2019 wird in den Mitgliedstaaten der EU das neue Europa-Parlament gewählt. Zusammen mit 35 jungen Kreativen, Start-UpGründer*innen und Political Entrepreneurs hat die Campaigning Academy an der Kampagne «Operation Götterfunken» gearbeitet – für ein weltoffenes, junges Europa, das von jungen Menschen mitbestimmt wird.
Götterfunken entstand als dezentrale (Turbo-)Kampagne, die 16 Kooperationspartner hatte und unzählige Ehrenamtliche, die ihre Freizeit reingesteckt haben. Die meisten von ihnen haben den größten Teil ihrer Energie nach unseren Workshops und dem Kick-Off gesteckt, beim Plakatieren, beim Community Management auf Social Media, bei der Twitter-Challenge, bei der Aquise von Multiplikatoren und der Hilfe bei der Website investiert. Nach außen hat Götterfunken immer gesagt, dass wir ein unabhängiges, unparteiliches, loses Kollektiv von begeisterten EuropäerInnen sind.
„Was machen die eigentlich in Brüssel?“
Für viele ist die Europäische Union nicht erlebbar, obwohl sie mit offenen Grenzen, gemeinsamer Währung und abgeschafften Roaming-Gebühren mehr für uns tut, als viele offenbar erleben. Das gilt insbesondere für eine junge Generation von Wählern, den«Millenials» zwischen 18-35 Jahren, die ein Leben ohne EU nie erlebt haben. Die mangelnde Wahlbeteiligung bestätigt dies: Machte bei der letzten Europawahl nicht einmal jeder zweite Deutsche sein Kreuz bei der Europawahl, so lag der Anteil der Nichtwähler bei den Millenials noch auffällig höher: nur jeder 4. beteiligte sich an der Wahl. Doch wer glaubt, die «Millennials» hätten mangelndes politisches Interesse, hat sie nicht verstanden. Junge Menschen definieren «Engagement» gemeinsam für sich neu: unmittelbar, fühlbar, direkt und teilbar.
«Für Nichtstun ist es zu spät»
Zusammen klare Haltung und politisches Engagement für ein weltoffenes Europa zu zeigen – das brachte die Campaigning Academy mit jungen Kreativen und Start-UpGründer*innen von project together, TLGG, Argo Thinktank und different und die Initiative Offene Gesellschaft zusammen.
In kurzer Zeit und mit wenig Ressourcen sollte eine Kampagne entstehen, die die «Millenials» erreicht und zum Wählen wie auch als Multiplikatoren mit einer klaren Botschaft mobilisiert: Wer auf sein Recht auf Mitbestimmung verzichtet, überlässt Europa denen, die es abschaffen wollen. Wer 2019 nicht wählt, wird in einem Europa ohne EU aufwachen.
In verschiedenen Workshop-Sessions wurde die Kampagne im Sprint entwickelt. «Operation Götterfunken» konnte wie jede Kampagne nur erfolgreich werden, wenn sie genau für ihre Zielgruppe konzipiert war: für junge Menschen, die fast ausschließlich über soziale Medien erreicht werden können und kommunizieren. Im Fokus der Kampagne stehen daher nicht nur die jungen (noch) passiven Zuhörer und Mitdenker, sondern auch die jungen aktiven Wähler und Stimmungsmacher. Und «Operation Götterfunken» kommuniziert über ihre bevorzugten Kanäle: Instagram, Snapchat, Youtube.
Ein Leben ohne EU
Das Storytelling der Kampagne setzt darauf, die Benefits Europas als leicht verspielte Selbstverständlichkeit erlebbar zu machen. «Operation Götterfunken» setzt dabei auf eine Kommunikation, in der sich die Millenials wiederfinden, die Politik im Leben und Lifestyle verankert: im roughen, humorvollen statt im staatstragenden Ton, individuell und nah an der Realität der «Millenialls». Ein Trailer malt ein absurdes Bild eines Lebens 2021 ohne EU: ohne Parmaschinken, mit Visumpflicht und Roaming Gebühren.
Weil Co-Creation und Sharebility wichtige Elemente für den Erfolg von «Operation Götterfunken» sind, entsteht u.a. ein Memes Generator auf der Webseite der «Operation Götterfunken», mit dem von den Usern individuelle Variationen eines Lebens ohne EU getextet und online geteilt werden können. Ads zu verschiedenen Themenbereichen werden zusätzlich mit Kooperationspartnern online geschaltet, mit großen wie kleinen Unternehmen von Google bis Tinder werden Sharing Agreements getroffen.
Verstärkung findet die Kampagne auch über eigene Aktivitäten von zahlreichen internationalen und nationalen Influencern wie Luisa Neubauer oder Masha. Auch Unternehmen wie die BVG greifen die Kampagne auf Twitter auf.
Wird schon nicht passieren
In der Kampagne wird der Ton verschärft: mit plakativen und provokativen Headlines wird ein Leben ohne EU drastisch ausgemalt. Die Headlines werden gezielt zu unterschiedlichen Themen entwickelt. Kein Urlaub ohne Visum? Frankreich besetzt das Saarland? Facebook entscheidet die Wahl? Der Call to Action bleibt klar: Für Nichtstun ist es zu spät, geh wählen.