Digital Activism auf dem Global Media Forum
"Es geht nicht nur darum, den Menschen Bilder vorzusetzen, sondern mit einer Kampagne in Ihnen Bilder hervorzurufen, Ihnen die Geschichte vor Augen zu führen“ — Adrian Lovett, Europa-Direktor von ONE.org
Die Bedeutung des Storytellings für den Erfolg von Kampagne knüpfte direkt an das übergeordnete Motto "From Information to Participation“ des Global Media Forum 2014 der Deutschen Welle. In Bonn moderierte Julius van de Laar den Workshop “How digital activism can help achieve real change”, der von ONE veranstaltet wurde. Zusammen mit Adrian Lovett, Europa-Direktor von ONE, Paula Hannemann, Direktorin von Change.org in Deutschland und Ifenyiwa Elueza, die die Online-Petition “Bring back our girls” ins Leben rief, diskutierte Julius van de Laar die Möglichkeiten und Grenzen des digitalen Aktivismus.
"Für den Erfolg von Kampagnen ist es entscheidend, dass es eine klare Vorstellung der Veränderung gibt, eine Theory of Change, die mit der Kampagne verbunden ist. Den Menschen muss bewusst gemacht werden, dass Ihr Engagement nicht einfach verpufft, sondern eine Veränderung bewirken und Einfluss nehmen kann", formulierte Julius van de Laar den Anspruch an erfolgreiche Kampagnenarbeit. Im Kontext der "Bring back our Girls"-Kampagne, die bereits weit über 1.000.000 Unterschriften erhalten hat, diskutierten die Teilnehmer über den Nutzen von Online-Petitionen und die Chancen und Schwierigkeiten, Menschen für ein Thema zu mobilisieren, das sie nicht direkt betrifft. Natürlich wurde auch die Debatte rund um „Slaktivism“ oder „Couch-Aktivismus“ auf dem Panel thematisiert.
Ist der Vergleich von KONY2012 und #BringBackPurGirls fair und berechtigt? Hierzu unterstrich Paula Hannemann, dass man bei der Mobilisierung nicht in Online- und Offline-Aktivismus unterscheiden könne: "Wir nutzen die digitalen Kanäle, um zu kommunizieren, aber hinter jeder Online-Petition stehen echte Menschen und echte Probleme, um die sich bislang nicht gekümmert wurde. Mit einer Unterschrift verändert man natürlich nicht die Welt, aber viele Menschen machen weit mehr, als nur eine Petition zu unterzeichnen.“