Analyse zum Berliner Wahlkampf 🗳️📢
Ein Wahlkampf ist immer ein Wettlauf um die Deutungshoheit. Erfolgreiche Kampagnen erzählen eine Geschichte von dem was war (die Ausgangssituation), gefolgt vom Status Quo (dem was ist) bis sie schließlich ein Bild von dem zeichnen, was kommen soll (die Vision bzw. das Versprechen). So werden die Wähler:innen mit auf die Reise ins “gelobte Land” mitgenommen.
Bill Clinton hat immer gesagt: “Elections are about the Future – es geht um die Zukunft!” Doch das Narrativ – die große Erzählung, die fehlte zu oft in diesem Berliner Wahlkampf. Stattdessen ging es um die Friedrichstraße, die Silvesternacht. Ein Wahlkampf kann nicht eine lange Liste von Vorhaben und Spiegelstrichen sein, die in einem Google-Doc als Wahlkampf-Positionspapier veröffentlicht werden. Die letzten Umfragen haben gezeigt, dass rund ein Drittel der Wähler:innen unentschlossen sind – es ist also noch alles offen an diesem Wahlsonntag.
Wer kann diese Unentschlossenheit am ehesten für sich nutzen? Franziska Giffey? Kai Wegner? Bettina Jarasch? Wer verkauft welche Vision für die Stadt? Welche Strategien stecken hinter den Wahlkampfauftritten der vergangenen Wochen? Und wer hat die besten Chancen, den Kampf um das rote Rathaus zu gewinnen?